Pfändungsfreibetrag: Wie viel Geld dürfen Sie behalten?

Eine Gehalts- oder Lohnpfändung darf nicht dazu führen, dass ein Schuldner plötzlich mittellos wird. Dafür sorgt der Pfändungsfreibetrag. Mehr dazu erfahren Sie im Folgenden.

Pfändungsfreier Betrag: Wann ist er von Bedeutung?

Hat ein Schuldner ein regelmäßiges Einkommen, ist davon auszugehen, dass der Gläubiger mittels einer Lohn- bzw. Gehaltspfändung an die offenstehende Summe zu gelangen. Der Arbeitgeber des Schuldners ist dann dazu verpflichtet, einen Teil des Einkommens an den Gläubiger zu überweisen.

Dem Schuldner muss jedoch weiterhin – trotz Pfändung – dazu in der Lage sein, seinen Lebensunterhalt ohne staatliche Unterstützung zu bestreiten und möglichen Unterhaltsverpflichtungen nachzukommen.

Aus diesem Grund steht jedem Schuldner ein Pfändungsfreibetrag zu. Das ist der Betrag, der nicht gepfändet werden darf. Dieser ist nicht für jede Person gleich. Die Höhe richtet sich nach zwei Faktoren:

1. der Höhe des Einkommens und
2. der Anzahl der Personen, denen gegenüber der Schuldner unterhaltspflichtig sind (z. B. Ehepartner ohne eigenes Einkommen und Kinder).

Dabei gilt: Es erhöht sich der Pfändungsfreibetrag, wenn Sie Unterhalt zahlen. Sie sollen auch weiterhin dazu in der Lage sein, Kinder oder nicht arbeitende (Ex-)Partner finanziell zu unterstützen.

Wie hoch ist der Pfändungsfreibetrag aktuell? Diese Tabelle zeigt es Ihnen!

Hier finden Sie die aktuelle Pfändungstabelle, die bis zum 30. Juni 2025 gültig ist:

Wie berechne ich den Pfändungsfreibetrag?

Die aktuelle Pfändungstabelle zeigt Ihnen, welcher Teil Ihres Einkommens gepfändet werden darf. Dazu müssen Sie die Zeile suchen, in welcher Ihr monatliches Nettoeinkommen zu finden ist. Im Anschluss können Sie – je nachdem, wie vielen Personen gegenüber Sie zur Zahlung von Unterhalt verpflichtet sind – in einer der rechts liegenden Spalten den pfändbaren Betrag ablesen.

Möchten Sie den Pfändungsfreibetrag berechnen, müssen Sie dann den pfändbaren Betrag von Ihrem Einkommen abziehen. Die folgenden Beispiele sollen dies verdeutlichen:

• Gehen wir davon aus, dass ein Schuldner ein Einkommen von 2.115 Euro netto monatlich hat. Ist er unverheiratet und hat keine Kinder, liegt der pfändbare Betrag bis Juni 2025 bei 432,78 Euro. Laut Berechnung beträgt der Pfändungsfreibetrag demnach 1.682,22 Euro.
• Beim gleichen Einkommen liegt der Pfändungsfreibetrag, wenn er verheiratet ist, bei 2.086,32 Euro, sofern der Ehepartner kein eigenes Einkommen erzielt. In diesem Fall beträgt die Höhe des pfändbaren Betrages nämlich 28,68 Euro.
• Wie hoch ist in unserem Beispiel der Pfändungsfreibetrag, wenn 2 Personen unterhaltsberechtigt sind? Laut aktueller Pfändungstabelle dann überhaupt nichts gepfändet werden.

Die Pfändungstabelle wird jedes Jahr aktualisiert. Zum 1. Juli eines jeden Jahres kommt es in diesem Zusammenhang in der Regel zu einer Erhöhung beim Pfändungsfreibetrag.

Welcher Pfändungsfreibetrag gilt bei der Privatinsolvenz?

Ist eine Person so stark überschuldet, dass keine Möglichkeit besteht, aus eigener Kraft einen Weg aus der finanziellen Notlage zu finden, ist die Privatinsolvenz in der Regel die einzige Option, um wieder schuldenfrei zu werden.

Während der maximal drei Jahre andauernden Wohlverhaltensphase ist der Insolvenzschuldner dazu verpflichtet, einen Teil seines Einkommens an den Insolvenzverwalter abzuführen. Der Pfändungsfreibetrag ist im Insolvenzverfahren genauso hoch wie bei etwa bei der Lohn- bzw. Gehaltspfändung auch. Für Insolvenzschuldner gilt also nämlich die herkömmliche Pfändungstabelle.

Pfändungsfreibetrag auf dem P-Konto: Wie viel Geld dürfen Sie monatlich behalten?

Eine Option für Gläubiger, um offene Beträge einzutreiben, besteht in der Kontopfändung. Sie erhalten dabei Zugriff auf das Bankkonto des Schuldners. Dabei haben sie grundsätzlich die Möglichkeit, das Konto leerzuräumen.

Schuldner können dem jedoch entgegenwirken, indem sie ein sogenanntes Pfändungsschutzkonto – auch P-Konto genannt – einrichten lassen. Auf diesem ist jeden Monat ein Betrag von mindestens 1.500 Euro geschützt.

Es gibt jedoch unter Umständen auch die Möglichkeit, den Pfändungsfreibetrag erhöhen zu lassen. Dafür benötigen Sie eine P-Konto-Bescheinigung, die Ihnen unter anderem vom Jobcenter, der Familienkasse, einem Anwalt oder einer Schuldnerberatungsstelle ausgestellt werden kann. Müssen Sie beispielsweise Kindesunterhalt zahlen oder erhalten Sie Kindergeld, steigen die Pfändungsfreibeträge entsprechend.

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