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Nach der Privatinsolvenz: Bleibt der SCHUFA-Eintrag bestehen?

Nach der Privatinsolvenz wieder schufafrei: Dies ist seit 2023 nach sechs Monaten der Fall.
Nach der Privatinsolvenz wieder schufafrei: Dies ist seit 2023 nach sechs Monaten der Fall.

Der SCHUFA-Score beeinflusst in vielen Fällen, ob Sie einen nötigen Kredit oder die neue Traumwohnung bekommen. Nicht nur titulierte Forderungen gegen Sie, auch beispielsweise die Privatinsolvenz beeinflusst Ihren SCHUFA-Score.

FAQ: SCHUFA-Einträge bei der Privatinsolvenz

Was steht nach der Privatinsolvenz in der SCHUFA?

Kommt es zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens, dann wird dies von der Wirtschaftsauskunftei gespeichert. Nach Anmeldung der Privatinsolvenz ist Ihr SCHUFA-Score dementsprechend niedriger als zuvor. Haben Sie die Restschuldbefreiung erreicht, dann werden die Informationen dazu nach drei sechs Monaten von der SCHUFA gelöscht.

Ist man nach 3 Jahren automatisch raus aus der SCHUFA?

Seit März 2023 werden Informationen über die Privatinsolvenz und die Restschuldbefreiung von der SCHUFA bereits nach sechs Monaten gelöscht. Zuvor waren es drei Jahre. Der SCHUFA-Score erholt sich nach der erfolgreichen Insolvenz nun also schneller – insofern keine neuen Schulden angehäuft werden.

Wie lösche ich SCHUFA-Einträge nach der Privatinsolvenz?

Ist die Privatinsolvenz beendet, müssen Sie SCHUFA-Einträge nicht löschen lassen. In der Regel nimmt die Wirtschaftsauskunftei die Löschung automatisch vor, wenn sechs Monate nach erfolgter Restschuldbefreiung vergangen sind. Sollte dem nicht so sein, können Sie die SCHUFA auffordern, die Löschung vorzunehmen.

Wie lange dauert es, bis die Bonität wieder gut ist?

Unterschiedliche Arten von Einträgen werden von der Wirtschaftsauskunftei unterschiedlich lang gespeichert. Hier einige Beispiele: Die SCHUFA löscht nach der Privatinsolvenz entsprechende Daten, wenn sechs Monate vergangen sind, seitdem die Restschuldbefreiung erteilt wurde. Haben Sie einen Kredit abbezahlt, bleibt der entsprechende Eintrag noch drei Jahre erhalten. Eine Kreditanfrage wird für zwölf Monate gespeichert.

Privatinsolvenz und SCHUFA: Wie wird der Score beeinflusst?

Einfluss auf die SCHUFA-Auskunft: Wird die Privatinsolvenz angemeldet, verschlechtert sich Ihr Score.
Einfluss auf die SCHUFA-Auskunft: Wird die Privatinsolvenz angemeldet, verschlechtert sich Ihr Score.

Die Wirtschaftsauskunftei SCHUFA ermittelt die Kreditwürdigkeit von Privatpersonen und Unternehmen. Dazu speichert sie bestimmte Daten. Dabei kann zwischen Positiv- und Negativmerkmalen unterschieden werden. Haben Sie etwa einen Kredit aufgenommen und diesen vertragsgemäß abbezahlt, zeigt dies, dass Ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen können. Dabei handelt es sich um ein Positivmerkmal.

Kommen Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen hingegen nicht nach, dann werden Negativmerkmale gespeichert – etwa, wenn Sie einen Vollstreckungsbescheid aufgrund von Schulden erhalten haben. Aus all diesen Daten ermittelt die SCHUFA dann einen Score-Wert. Dieser sagt aus, wie kreditwürdig Sie sind.

Auch eine Privatinsolvenz beeinflusst den SCHUFA-Score negativ. Melden Sie diese an und eröffnet das zuständige Gericht das Insolvenzverfahren, dann wird diese Information über die Plattform „Insolvenzbekanntmachungen“ veröffentlicht. Auch die SCHUFA kann auf diese öffentlichen Informationen zugreifen.

Mit der Anmeldung der Privatinsolvenz legen Sie offen, dass Sie Schulden haben und zahlungsunfähig sind. Dementsprechend schlecht wird Ihre Bonität, wie die Kreditwürdigkeit auch genannt wird, eingeschätzt.

SCHUFA-Löschung nach der Privatinsolvenz: Wann findet dies statt?

Privatinsolvenz vorbei: Der SCHUFA-Score erholt sich nicht sofort.
Privatinsolvenz vorbei: Der SCHUFA-Score erholt sich nicht sofort.

Die Privatinsolvenz endet im Erfolgsfall mit der Restschuldbefreiung. Sollten noch Schulden offen sein, haben die Gläubiger dann keine Möglichkeit mehr, diese einzufordern. Doch ein völlig befreiter Neuanfang war für viele Betroffene erst einmal nicht möglich.

Vor März 2023 war es nämlich so, dass die Informationen über die Erteilung der Restschuldbefreiung von der SCHUFA nach der Privatinsolvenz für drei Jahre gespeichert wurden. Der SCHUFA-Score blieb also über einen langen Zeitraum eher schlecht. Die Chancen auf einen Kredit oder eine neue Wohnung waren für viele Betroffene also eher gering.

Der Europäische Gerichtshof wollte jedoch prüfen, ob diese lange Speicherdauer gerechtfertigt sei. Die Wirtschaftsauskunftei kann der Entscheidung jedoch zuvor und verkündete im März 2023, dass sie nach einer Privatinsolvenz den SCHUFA-Eintrag früher löschen wolle.

Seitdem gilt Folgendes: Ist die Privatinsolvenz vorbei, löscht die SCHUFA entsprechende Daten bereits nach sechs Monaten anstatt nach drei Jahren. Ehemalige Insolvenzschuldner können damit also in der Regel früher von einer besseren Kreditwürdigkeit profitieren und sind finanziell weniger eingeschränkt.

Beachten Sie jedoch Folgendes: Haben Sie während oder nach der Privatinsolvenz neue Schulden angehäuft, dann haben diese einen negativen Einfluss auf Ihre Kreditwürdigkeit. Für diese gilt die Restschuldbefreiung nämlich nicht.

Gut zu wissen: Sie müssen die Daten über die Privatinsolvenz nicht aus der SCHUFA löschen lassen. Die Auskunftei nimmt dies automatisch nach Ablauf der sechs Monate nach erfolgter Restschuldbefreiung vor. Sollte es doch einmal zu Fehlern dabei kommen, müssen Sie sich schriftlich an die SCHUFA wenden und die Löschung der Daten fordern.

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