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Kreditwürdigkeit: Was ist das? Wofür ist sie wichtig?

Die persönliche Kreditwürdigkeit ist entscheidend dafür, ob jemand z. B. einen Kredit bewilligt bekommt oder eine neue Wohnung anmieten kann.
Die persönliche Kreditwürdigkeit ist entscheidend dafür, ob jemand z. B. einen Kredit bewilligt bekommt oder eine neue Wohnung anmieten kann.

FAQ: Kreditwürdigkeit

Was ist Kreditwürdigkeit?

Die Bonität bzw. Kreditwürdigkeit ist laut Definition die Fähigkeit und Bereitschaft, Rechnungen und Schulden wie vereinbart zu bezahlen. Sie beschreibt also die finanzielle Zuverlässigkeit von Schuldnern.

Wann ist man kreditwürdig?

Kreditgeber und Wirtschaftsauskunfteien beurteilen die Kreditwürdigkeit unterschiedlich – es ist also keine absolute bzw. einheitliche Größe. Bei der SCHUFA steht beispielsweise ein Score-Wert ab 97,5 % für eine sehr gute Bonität. Mehr erfahren Sie an dieser Stelle.

Wie verbessere ich meine Kreditwürdigkeit?

Prüfen Sie zunächst mithilfe der Datenkopie nach Art. 15 DSGVO der SCHUFA, ob die zu Ihrer Person gespeicherten Daten korrekt und aktuell sind. Sie können diese Datenkopie einmal jährlich kostenlos anfordern. Was Sie noch tun können, lesen Sie hier.

Was bedeutet Kreditwürdigkeit?

Kreditwürdigkeit: Berechnen Sie anhand Ihres Einkommens und Ihrer Ausgaben, wie viel Geld übrig bleibt, um einen Kredit abzuzahlen.
Kreditwürdigkeit: Berechnen Sie anhand Ihres Einkommens und Ihrer Ausgaben, wie viel Geld übrig bleibt, um einen Kredit abzuzahlen.

Wer einen Kredit bei der Bank aufnehmen oder mit einem Händler eine Ratenzahlung vereinbaren möchte, muss nachweisen, dass er auch kreditwürdig ist. Diese Kreditwürdigkeit beschreibt die Fähigkeit und Bereitschaft eines Schuldners, seine Verbindlichkeiten vereinbarungsgemäß zu bezahlen.

Wenn ein Verbraucher ein Verbraucherdarlehen aufnehmen möchte, also einen Kredit für private Zwecke, dann ist die Bank als Kreditgeber verpflichtet, vorher eine Kreditwürdigkeitsprüfung durchzuführen. Diese in § 505a BGB festgeschriebene Pflicht soll sicherstellen, dass sich Verbraucher durch die Kreditaufnahme nicht überschulden.

Wenn Banken die Kreditwürdigkeit prüfen, tun sie dies auch im eigenen Interesse. Schließlich möchten sie sichergehen, dass sie kein Verlustgeschäft machen, sondern dass ihr Kunde die Kreditschulden auch wie vereinbart zurückzahlt. Sie schützen sich damit also vor einem Zahlungsausfall.

Aus demselben Grund prüfen auch andere Unternehmen zuerst die Kreditwürdigkeit ihrer potentiellen Kunden, so beispielsweise Vermieter, Dienstleister und Onlinehändler. Damit ist eine gute Bonität eine wichtige Voraussetzung, um überhaupt am Wirtschaftsleben teilnehmen zu können.

Wann gilt man als kreditwürdig?

Die Kreditwürdigkeit bezeichnet also die finanzielle Zuverlässigkeit von potentiellen Kunden bzw. Geschäftspartnern. Die Banken nutzen verschiedene Kriterien, um zu beurteilen, wie kreditwürdig jemand ist. Mitunter gewichten sie diese Faktoren auch unterschiedlich.

Ausschlaggebend können beispielsweise folgende Dinge sein:

Wie kreditwürdig bin ich? Fordern Sie eine Datenkopie bei der SCHUFA an, um das zu erfahren.
Wie kreditwürdig bin ich? Fordern Sie eine Datenkopie bei der SCHUFA an, um das zu erfahren.
  • Einkommen: Banken verlangen in der Regel, dass der (potentielle) Kreditnehmer ein regelmäßiges Gehalt bezieht. Wie hoch dieses sein muss, um als kreditwürdig zu gelten, richtet sich nach der gewünschten Kreditsumme.
  • Arbeitsverhältnis: Gerade hohe Kredite gewähren die Banken meistens nur, wenn der (potentielle) Kreditnehmer einen unbefristeten Arbeitsvertrag nachweisen kann. Befristungen und Probezeit sind hingegen eher Ausschlusskriterien, weil hier die Gefahr besteht, dass das feste Einkommen bald wegbricht, sodass der Kunde seinen Zahlungspflichten nicht mehr nachkommen kann.
  • SCHUFA-Auskunft über die persönliche Kreditwürdigkeit: Ergänzend zum Arbeitseinkommen und Arbeitsvertrag nutzen Banken meist die Bonitätsauskunft der SCHUFA, um einschätzen zu können, wie zuverlässig der der (potentielle) Kreditnehmer ist. Je besser sein Score, desto kreditwürdiger gilt er. Wie die SCHUFA und andere Auskunftei den Score für die Kreditwürdigkeit genau berechnen, ist allerdings immer noch ein gut gehütetes Geschäftsgeheimnis.

Wie kann ich meine Kreditwürdigkeit verbessern?

Fakt ist, dass die Auskunfteien wie die SCHUFA das bisherige Zahlungsverhalten von Verbrauchern heranziehen, um deren Kreditwürdigkeit zu bewerten. Damit gibt es einige Dinge, die jeder tun kann, um seine Bonität zu verbessern:

  • Prüfen Sie regelmäßig die Daten, welche die SCHUFA zu Ihrer Person speichert. Fordern Sie dafür einmal jährlich die kostenlose Datenkopie nach Art. 15 DSGVO an. So können Sie veraltete und falsche Daten schnell löschen bzw. korrigieren lassen.
  • Kündigen Sie Konten und Kreditkarten, die Sie nicht mehr benötigen.
  • Bezahlen Sie Ihre Rechnungen pünktlich. Damit signalisieren Sie am besten Ihre Kreditwürdigkeit.
  • Sprechen Sie umgehend mit Ihrem Gläubiger, wenn Sie doch einmal in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Wenn Sie ihm klarmachen, dass Sie Ihre Schulden begleichen wollen, wird er Ihnen eher entgegenkommen, als wenn Sie die Zahlungen ohne jegliche Erklärung einfach einstellen.

Wenn Sie sich über Kreditkonditionen informieren, sollten Sie außerdem darauf achten, dass Sie bei der Bank jeweils eine Konditionsanfrage stellen und keine Kreditanfrage. Denn wenn Sie mehrere Kreditanfragen stellen, könnte der Verdacht entstehen, dass Sie mehrere Kredite aufnehmen möchten.

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