RATGEBER

Sparplan für Aktien, ETF & Co. – Ein Überblick

Wie funktioniert ein Sparplan?
Wie funktioniert ein Sparplan?

FAQ: Sparplan

Wie funktioniert ein Sparplan?

Im Grunde funktionieren alle Sparpläne ähnlich: Sie starten mit 0 € Guthaben und zahlen regelmäßig – meist Monat für Monat in den Sparplan ein. Dadurch sammeln Sie im Laufe der Zeit immer mehr Kapital an. Im Regelfall erhalten Sie je nach Anlageform entweder jährliche Zinsen oder Renditen. Belassen Sie diese im Sparplan, können Sie aufgrund des Zinseszinseffekts langfristig hohe Wertsteigerungen erzielen – vorausgesetzt, Sie wählen eine gut verzinste bzw. renditestarke Geldanlage.

Was ist der beste Sparplan?

Es gibt nicht den einen Sparplan, der besser ist als alle anderen. Die Frage lautet eher: Welcher Sparplan ist am besten auf Ihre Ziele und Bedürfnisse zugeschnitten. Denn jede Anlageform hat ihre Vor- und Nachteile, bietet Chancen und Risiken. Wer zum Beispiel jedes Risiko scheut, sollte nicht in Aktien oder ETF investieren.

Ist ein ETF-Sparplan sinnvoll?

Da klassische Sparmethoden bei der Bank kaum Zinsen abwerfen, lohnen sich ETF-Sparpläne durchaus. Sie sind eine sinnvolle Anlageform für all jene, die langfristig – über mindestens 15 Jahre – Vermögen aufbauen möchten. Investieren Sie jedoch nur in ETF, wenn Sie diese Geldanlage wirklich verstehen und wenn Sie bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen. Mehr über diese Wertpapiersparpläne lesen Sie hier.

Welche Sparrate sollte ich monatlich in den Sparplan einzahlen?

Zahlen Sie nur den Geldbetrag in den Sparplan ein, den Sie sich leisten können, ohne in Schwierigkeiten zu geraten. Investieren Sie also nur das Geld, das Sie nicht (für den Lebensunterhalt und als Notreserve) benötigen. Wie viel das ist, finden Sie heraus, indem Sie Ihre monatlichen Einnahmen und alle Ausgaben gegenüberstellen. Das Geld, das übrig bleibt, können Sie investieren. Selbst wenn Sie nur 25 € pro Monat zur Verfügung haben, lohnt sich ein Einstieg. Lesen Sie hierzu auch unseren Ratgeber über Spartipps.

Was ist ein Sparplan?

Sparplan oder Einmalanlage? Das hängt von Ihrem Anlageziel und dem vorhandenen Vermögen ab.
Sparplan oder Einmalanlage? Das hängt von Ihrem Anlageziel und dem vorhandenen Vermögen ab.

Im Grunde sagt es schon der Name: Sparpläne sind verschiedene Finanzprodukte, mit denen Sie regelmäßig sparen und so langfristig Vermögen aufbauen können. Typisches Kennzeichen ist die regelmäßige, meist monatliche Einzahlung von eher kleineren Beträgen in eine Geldanlage.

Bei vielen Sparplänen können Sie bereits mit monatlichen Beträgen von 25 € einsteigen, sodass diese Form der Investition auch für Anleger mit einem kleinen Budget gut geeignet ist.

Im Regelfall wird für den Sparplan eine feste Laufzeit vereinbart. Je nach Anbieter liegt die Laufzeit gewöhnlich zwischen 3 und 25 Jahren. Es gibt aber auch flexible Sparpläne, die Sie vorzeitig kündigen können.

Mithilfe eines Sparplans können Sie im Laufe der Zeit ein kleines Vermögen aufbauen. Dabei können Sie durch den Zinseszinseffekt langfristig enorme Wertsteigerungen erzielen – vorausgesetzt, Sie zahlen auch die Zinsen bzw. Dividenden in den Sparplan ein und wählen ein Anlageprodukt mit ausreichend hohen Zinsen bzw. starker Rendite.

Sparpläne: Diese Arten gibt es

Als Anleger können Sie wählen zwischen Banksparplan, Aktiensparplan, Fondsparplan und ETF-Sparplan. Welche Anlageform für Sie in Frage kommt, richtet sich einerseits nach Ihrer Lebenssituation und andererseits nach dem Zweck der Geldanlage.

Außerdem müssen Sie für sich die Frage beantworten, wie viel Geld Sie monatlich in den Sparplan einzahlen können, ohne in finanzielle Bedrängnis zu kommen, und welches (Verlust-)Risiko Sie bereit sind einzugehen. Denn gerade Aktiensparpläne bringen mitunter zwar gute Renditen, sind aber aufgrund der Kursschwankungen auch sehr riskant.

Der Klassiker: Banksparplan

Ein Bank-Sparplan ist sicher, bringt aber derzeit kaum Rendite.
Ein Bank-Sparplan ist sicher, bringt aber derzeit kaum Rendite.

Bei einem Banksparplan zahlen Sie für einen bestimmten Zeitraum monatlich feste Sparraten auf ein Sparkonto ein. Dafür erhalten Sie gewöhnlich eine feste Verzinsung. Damit ähnelt dieser Sparplan dem Festgeldkonto, bei dem Sie allerdings in der Regel einmaligen einen höheren Geldbetrag bei der Bank deponieren und dafür Zinsen kassieren.

Eine weitere Alternative zum Banksparplan ist das Tagesgeldkonto. Es hat den Vorteil, dass Sie hier jederzeit problemlos auf Ihr Geld zugreifen können. Allerdings ist die Verzinsung gewöhnlich höher bei einem Sparplan. Ein Vergleich der verschiedenen Optionen lohnt sich also durchaus.

Zielgruppe:

Banksparpläne sind vor allem geeignet für Anleger mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis, die ihr Geld ohne großes Risiko investieren möchten.

Vorteile:

  • Der Sparplan ist eine sichere Anlageform.*
  • Die Verzinsung fällt in der Regel höher aus als beim Tagesgeldkonto.

Nachteile:

  • Die Renditeaussichten sind eher gering.
  • Steigt das allgemeine Zinsniveau, profitiert der Anleger bei einem Sparplan mit langer Laufzeit nicht davon.

* Achten Sie bei der Wahl der Bank unbedingt darauf, dass sie unter die gesetzliche Einlagensicherung fällt. Nur dann sind Ihre Einlagen im Falle einer Bankenpleite geschützt und Sie bekommen Ihr Geld zurück.

Fond- und ETF-Sparplan: Mehr Rendite, aber auch mehr Risiko

Ein Sparplan für ETF oder Fonds funktioniert ähnlich wie ein Banksparplan. Allerdings investieren Sie hier in Aktien, Anleihen oder in Rohstoffe. Weil die Kurse mitunter stark schwanken, kann es passieren, dass Ihr Sparplan vorübergehend auch einmal ins Minus rutscht und Sie Verluste machen.

Langfristig – über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren – bieten Sparpläne für ETF und Fonds jedoch deutlich bessere Renditeaussichten. Denn erfahrungsgemäß erholen sich die Aktienmärkte immer wieder und die Kurse steigen.

Zielgruppe:

In Fonds und ETF sollten Sie nur investieren, wenn Sie mit einem gewissen Risiko gut leben und für mindestens 15 Jahre auf das investierte Geld verzichten können. Gerade für junge Menschen, die noch viel Zeit zum Sparen haben, kommt diese Anlageform in Betracht.

Vorteile:

  • Ein Fond- bzw. ETF-Sparplan bietet im Vergleich zu Banksparplänen deutlich höhere Renditen.
  • Diese Sparpläne sind gewöhnlich sehr flexibel. Sie können Ihre Zahlungen erhöhen oder sogar aussetzen oder die Wertpapiere im Sparplan verkaufen.

Nachteile:

  • Aufgrund der Kursschwankungen sind ETF und Fonds immer riskant und zeitweilige Verluste nicht ausgeschlossen.
  • Sie müssen bereit sein, langfristig auf das eingezahlte Geld zu verzichten.
Ein Aktien-Sparplan kann sinnvoll sein. Dabei ist es allerdings riskant, nur in Einzelaktien zu investieren.
Ein Aktien-Sparplan kann sinnvoll sein. Dabei ist es allerdings riskant, nur in Einzelaktien zu investieren.

Hohe Renditen ohne ein gewisses Risiko gibt es auf dem Kapitalmarkt nicht – das eine bedingt quasi das andere. Betrachten Sie die erzielten Renditen wie eine Art „Schmerzensgeld“ für das Risiko, das Sie mit einem solchen Wertpapiersparplan eingehen.

Übrigens: Aktien, Fonds und ETF werden nicht von der oben erwähnten Einlagensicherung erfasst. Das ist aber auch gar nicht nötig, weil Sie der Eigentümer dieser Wertpapiere sind. Die Depotbank verwaltet diese nur treuhänderisch für Sie und muss Sie auf Ihr Verlangen herausgeben – und zwar auch dann, wenn sie zahlungsunfähig ist.

Besonderheiten beim ETF-Sparplan

Besonders attraktiv sind ETF-Sparpläne. Anders als bei klassischen Fonds werden ETF nicht von einem Manager betreut. Er wählt die Aktien oder Anleihen, die ihm besonders aussichtsreich erscheinen. Diese Betreuung kostet natürlich Geld. An dieser Stelle können Sie mit einem ETF-Sparplan Kosten sparen, weil es hier keinen Manager gibt.

Außerdem stellt sich die Frage, ob ein Fondsmanager auch die richtigen Anlageentscheidungen trifft und bessere Ergebnisse erzielt als der gesamte Finanzmarkt. Auch hier punkten ETF. Diese Indexfonds bilden komplette Indizes ab wie beispielsweise den DAX oder den MSCI World. Steigt der Index, so profitiert auch der ETF-Anleger.

Achtung: Prüfen Sie zuerst, ob Ihr Wunsch-Fonds oder -ETF überhaupt sparplanfähig ist. Gerade bei ETFs ist das nicht immer der Fall. Aber das ist kein Grund zur Sorge: Schauen Sie sich einfach die Produkte anderer ETF-Gesellschaften an.

Bildnachweise: Fotolia.com/m.mphoto (Vorschaubild), Fotolia.com/m.mphoto, Fotolia.com/Stepan Popov, Depositphotos.com/AndreyPopov, Depositphotos.com/meteor